1- Lebensstil und Mikrobiom – eine manchmal schwierige Beziehung
Ötzi hat’s bestätigt: der Industrialisierungsprozess in den westlichen Ländern hat großen Einfluss auf das empfindliche Ökosystem in unserem Darm!
Wissenschaftler von Eurac Research untersuchten Proben der Bakterien der Mumie und bestätigten damit die Ergebnisse der Forscher der Universität Trient, die das Genom von Darmmikroorganismen von über 6500 Individuen aus allen Kontinenten analysiert hatten. Diese hatten gezeigt, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Bakteriengehalt des Mikrobioms und dem Anstieg von Fettleibigkeit, Autoimmun- und Magen-Darm-Erkrankungen, Allergien und anderen komplexen Erkrankungen in den westlichen Ländern gibt. Die Unterschiede zwischen westlichen und nicht-westlichen oder prähistorischen Mikrobiomen liegen in der Abnahme einiger Arten von Bakterien (besonders Prevotella copri), die komplexe und pflanzliche Fasern im Darm verarbeiten. Welche biomedizinischen Folgen diese Veränderungen des Mikrobioms haben, das sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert hat, während der menschliche Körper, den es kolonisiert, seit Jahrhunderten genetisch praktisch unverändert geblieben ist, ist noch nicht klar.
2- KAATSU? KAATSU!
Oder „blood-flow restricted exercise“ – seit fast einem halben Jahrhundert leiten hohe mechanische Belastungen und Mechanotransduktionswege Trainingsempfehlungen zur Induktion von Muskelhypertrophie. Neuere Forschungsarbeiten zu wenig intensiven Übungen mit Durchblutungsrestriktionen stellen dieses Paradigma jedoch in Frage.
3- Neuronale Aktivität und Langlebigkeit
Erstmals identifizierten Wissenschaftler die Rolle von neuronaler Aktivität für die Langlebigkeit des Menschen. Sie entdeckten, dass die Aktivität des Nervensystems die menschliche Langlebigkeit beeinflussen kann. Starke neuronale Erregung ist verbunden mit einer kürzeren Lebensdauer, während die Unterdrückung von Überaktivität die Lebensdauer zu verlängern scheint. Das Protein REST, das bekannt dafür ist, das alternde Gehirn vor Demenz und anderen Krankheiten zu schützen, erweist sich dabei als Schlüsselspieler in der mit dem Altern verbundenen Molekularkaskade. Die Ergebnisse deuten auf zukünftige Interventionsmöglichkeiten bei Krankheiten hin, die von Alzheimer bis hin zu bipolaren Störungen reichen.
4- Ein universeller Impfstoff für alle Grippeviren?
Ein Forscherteam hat einen Antikörper gefunden, der Mäuse vor einer Vielzahl von potenziell tödlichen Influenzaviren schützt und die Entwicklung eines universellen Impfstoffs vorantreibt, der Menschen entweder behandeln oder vor allen Stämmen des Virus schützen könnte. Der Antikörper im Zentrum der Studie bindet an ein Protein namens Neuraminidase, das für die Replikation des Grippevirus im Körper unerlässlich ist. Das Protein, das sich auf der Oberfläche des Virus befindet, ermöglicht es infizierten Wirtszellen, das Virus freizusetzen, damit es sich auf andere Zellen ausbreiten kann. Und diese speziellen Antikörper sind im Gegensatz zu anderen wirklich breit gefächert und konnten verschiedene Subtypen der Neuraminidase abdecken. Die Antikörper hatten jeweils eine Schleife, die wie ein Stock zwischen den Zahnrädern in die aktive Stelle der Neuraminidase glitt. Die Schleifen verhinderten, dass Neuraminidase neue Viruspartikel von der Oberfläche der Zellen freisetzt und stoppten damit den Zyklus der Virusproduktion in den Wirtszellen.