Gibt es die „Non-Responder“ wirklich?

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Wenn eine Gruppe von Menschen gemeinsam Sport betreibt und das gleiche Programm absolviert, so werden die Ergebnisse durchaus unterschiedlich sein. Jeder Trainer weiß das – die Athleten reagieren unterschiedlich auf Reize, verkraften sie unterschiedlich und brauchen unterschiedliche Herausforderungen.

Im Hochleistungsbereich käme man daher nicht auf die Idee, alle das exakt selbe trainieren zu lassen und zu erwarten, dass alle die gleichen Ergebnisse haben.

Im Bereich des Breitensports kommt der Begriff des „Non-Responders“ durchaus häufiger vor – dann nämlich, wenn mit viel Elan ein „Wunderprogramm“ (nach-)gemacht wird, das unglaubliche Ergebnisse verspricht …… und in Realiter passiert (so gut wie) nix.

Das Konzept des „Non-Responders“ – also des armen Menschen, der auf Trainingsbelastung nicht reagiert, war auch in der Wissenschaft diskutiert.

Es sieht allerdings eher so aus (was auch logisch ist), dass Menschen auf unterschiedliche Trainingsreize einfach unterschiedlich reagieren.

Auch das ist eigentlich eine alte „Trainerweisheit“. Es gibt Athleten, die Gewichte „nur ansehen“ müssen, um Muskelmasse zuzunehmen. Andere quälen sich durch alle Formen des Krafttrainings und können von „Muckies“ nur träumen.

Manche scheinen die geborenen Läufer zu sein, andere können nicht laufen – auch wenn das seltsam klingt, es gibt sie, die echten „Nicht-Läufer“. Und bei den Sprintern ist uns der Unterschied von vornherein klar: ein Usain Bolt wartet nicht an jeder Straßenecke auf seine Entdeckung.

Quintessenz: nicht jeder reagiert auf Belastung gleich, aber jeder reagiert auf die für ihn passende Belastung.
Und diejenigen, die sich mit einem Trainingsreiz schwerer tun, brauchen offensichtlich einfach mehr davon, wie eine neue Studie zeigt .

In der Studie wurden 78 Erwachsene in 5 Gruppen geteilt, die entweder 1, 2, 3, 4 oder 5 einstündige Trainings pro Woche über 6 Wochen absolvierten. Am wenigsten fit wurden klarerweise jene, die einmal pro Woche aktiv waren, es gab aber insgesamt auch „Non-Responder“ in den Gruppen, die 2-3 Mal pro Woche aktiv waren. Die wurden herausgepickt und neuerlich auf 6 Wochen Training geschickt. Diesmal allerdings mit je 2 Einheiten pro Woche mehr. Wer bis jetzt 1 Mal pro Woche aktiv war, absolvierte 3 Einheiten, wer 3 Mal trainierte, steigerte auf 5. Ergebnis: alle verbesserten sich, was bedeutet, dass Sport Dosis-abhängig scheint. Wer mit wenig erfolglos ist, sollte mehr tun – wobei schon Bewegung an sich gesundheitsfördernd ist und soviel wie möglich in das tägliche Leben eingebaut werden sollte.

Eine weitere Möglichkeit ist, die für einen selbst passende Belastung herauszufinden. Ja und grundsätzlich: ein guter Mix aus verschiedenen Sportarten und Bewegungsformen bringt’s und das so oft wie möglich.

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