Kohlenhydratarme Diät wirkt!

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Eine neue, in Nutrition and Metabolism veröffentlichte Studie von Forschern des Nutrition Obesity Research Center der University of Alabama in Birmingham beobachtete Verbesserungen der Körperzusammensetzung, der Fettverteilung und der metabolischen Gesundheit als Reaktion auf eine achtwöchige, sehr kohlenhydratarme Diät.

Insulinresistenz und Akkumulation von viszeralen Fettgeweben (VAT) und intermuskulärem Fettgewebe (IMAT) stellen ein hohes Risiko für kardiometabolische Erkrankungen bei älteren Erwachsenen mit Adipositas dar. Eine sehr kohlenhydratarme Diät (Very Low Carbohydrate Diät, VLCD) wurde in dieser Studie gewählt um zu sehen, ob der Fettabbau aus der Bauchhöhle und der Skelettmuskulatur gefördert werden kann ohne die Muskelmasse zu beeinträchtigen, und die Insulinsensitivität bei alternden Erwachsenen mit Adipositas zu verbessern.

Dabei sollte festgestellt werden, ob eine VLCD im Vergleich zu einer kohlenhydrat-basierten/fettarmen Standarddiät (LFD) bei älteren Erwachsenen mit Adipositas einen größeren Fettabbau (gesamt, viszeral und intermuskulär) fördert, die fettfreie Masse erhält und die Insulinsensitivität verbessert.

Für die Studie wurden vierunddreißig (34) Männer und Frauen im Alter von 60-75 Jahren mit Adipositas (Body-Mass-Index 30-40 kg/m2) randomisiert zwei Gruppen zugeteilt und sie erhielten 8 Wochen lang entweder eine VLCD-Diät oder eine LFD-Diät.
VLCD bedeutete unter 10% Kohlenhydrate, 25% Protein und über 65% Fett
LFD bedeutete 55% Kohlenhydrate, 25% Protein und 20% Fett

Die Körperzusammensetzung wurde mittels Dual-Energie-Röntgenabsorptiometrie (DXA) und die Fettverteilung mittels Magnetresonanztomographie (MRT) gemessen; die Insulinsensitivität mittels euglykämischer hyperinsulinämischer Clamp und die Lipide wurden durch eine Nüchtern-Blutentnahme zu Beginn und nach dem Eingriff beurteilt.

Die Teilnehmer verloren nach der VLCD und der LFD durchschnittlich 9,7 bzw. 2,0% an Gesamtfett, wobei die VLCD-Gruppe im Vergleich zur LFD-Gruppe einen etwa 3-mal größeren Verlust an viszeralem Fett und eine stärkere Abnahme des intramuskulären Fettgewebes im Oberschenkel verzeichneten. Die VLCD-Gruppe wies außerdem signifikant mehr Oberschenkel-Skelettmuskulatur (SM) nach den 8 Wochen auf. Und die VLCD-Gruppe wies im Vergleich zur LFD-Gruppe eine größere Zunahmen an Insulinsensitivität und des HDL-C sowie Abnahme des Nüchterninsulins und der Triglyzeride auf.

Eine Gewichtsabnahme infolge einer Ernährung, die wenig Kohlenhydrate und mehr Fett enthält, kann aus dieser Studie für ältere Erwachsene mit Adipositas vorteilhaft sein, weil gezeigt werden konnte, dass Fettgewebsdepots abgebaut werden – und zwar jene, die am stärksten an negativen metabolischen und funktionellen Ergebnissen beteiligt sind – und indem die Insulinsensitivität und das Lipidprofil verbessert werden.

Es gibt eine Reihe von Belegen für die Vorteile einer sehr kohlenhydratarmen Ernährung in jüngeren Bevölkerungen, und nun ist diese Studie eine der ersten, die diesen Ernährungsansatz zur Verbesserung der Ergebnisse im Zusammenhang mit Adipositas bei Erwachsenen über 65 Jahren erprobt hat – einer Bevölkerung, die ein besonders hohes Risiko für andere Krankheiten hat und therapeutische Interventionen zur Verbesserung der Gesundheit bei gleichzeitigem Erhalt der Skelettmuskelmasse benötigt, um einen Funktionsverlust mit dem Alter zu verhindern oder zu verzögern.

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